Land: USA 2017 Laufzeiten: 107 bzw. 111 min. Regie: Jared Moshe
Mit: Bill Pullman, Tommy Flanagan, Kathy Baker, Jim Caviezel, Peter Fonda Label: Eurovideo VÖ: 24.5.2018 FSK: 16
Ein Beitrag unseres Cowboys Julian Dax:
Immer wieder seit geraumer Zeit schon wird der Western totgesagt, erhebt sich jedoch mit schöner Regelmäßigkeit, um allen Unkenrufern das Gegenteil zu beweisen. Auch wenn Kinoeinsätze – zumindest bei uns – eher selten geworden sind, kann man neuere Beispiele dieses wohl amerikanischsten aller Filmgenres zumindest auf DVD/Blu-ray betrachten. So auch im Fall von The Ballad Of Lefty Brown von Jared Moshe.
Edward Johnson (Peter Fonda) ist das, was man gemeinhin als lebende Legende bezeichnet. Im Laufe seines Lebens hat er es zu Respekt und Ansehen gebracht sowie zu einer einträglichen Ranch. Stets an seiner Seite: Lefty Brown (Bill Pullman), zwar nicht mit besonderen Geistesgaben gesegnet, dafür jedoch loyal und zuverlässig. Als Johnson das Angebot erhält, den Staat Montana künftig in Washington als Senator zu vertreten, willigt er ein und bestimmt, sehr zum Unwillen seiner Frau, dass Brown die Leitung der Ranch übernehmen soll. Doch all diese Pläne werden zunichte gemacht, als Johnson im Beisein von Brown bei einem Ausritt erschossen wird. Der bisher von niemandem so recht ernstgenommene Brown setzt es sich in den Kopf, den Mörder zur Strecke zu bringen, gerät dabei mehrfach in lebensbedrohliche Situationen und deckt schließlich eine handfeste Verschwörung auf.
Natürlich erfindet The Ballad Of Lefty Brown nicht das Rad neu, ganz im Gegenteil; all die vertrauten Charaktere und Motive, die man als Westernfan schätzt, treten in Erscheinung. Ob der heißblütige Jungspund, der glaubt, im entscheidenden Moment eingreifen zu müssen und alles nur schlimmer macht, die resolute Witwe, die Lynchjustiz nicht abgeneigt ist, der schmierige Gouverneur, vor allem jedoch der getreue Gefährte, der immer nur im Schatten seines Herrn agiert hat – sie alle und noch mehr werden berücksichtigt und mit Hilfe durchweg überzeugender Darsteller zum Leben erweckt. Und das Thema „alter Westen gegen Fortschritt“, auch hier repräsentiert durch den Bau der Eisenbahn und die sich damit eröffnenden (finanziellen!) Möglichkeiten, bildet den Rahmen für die Geschichte.
Dabei gefällt besonders die äußerst sorgfältige Inszenierung – die Landschaftsaufnahmen, die Kameramann David McFarland einfängt, sind einfach nur großartig – und Bill Pullman liefert eine absolut bewundernswerte Leistung als vom Leben gezeichneter Mann, der sich ein letztes Mal aufrafft, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Auch wenn einzelne Zuschauer das Tempo als zu gemächlich abtun werden, entspricht es dennoch perfekt dem Wesen der Titelfigur, und eine leise Wehmut durchzieht den gesamten Film, dass diese Welt schon sehr bald nicht mehr existieren wird und man sich daher die Zeit nehmen sollte, das Gezeigte mit der entsprechenden Muße in sich aufzunehmen.
DVD:
Audio (Deutsch): | Deutsch & Englisch DD 5.1 |
Untertitel: | Englisch für Hörgeschädigte |
Bildformat: | 2,40:1 (16:9) |
Blu-ray:
Audio (Deutsch): | Deutsch & Englisch DTS-HD MA 5.1 |
Untertitel: | Englisch für Hörgeschädigte |
Bildformat: | HD 1080p/24 (2,40:1) |
Der Plot, so wie du ihn beschreibst, klingt gar nicht so nach klassischem Western. Sehr interessant. Außerdem spricht der gute Cast dafür, sich doch mal wieder einen Western anzuschauen. Ich fand eh, dass das Wenige das in den letzten Jahren zu diesem Genre zu sehen war (egal ob Film oder Serie) meist sehr hochwertig war.
LikeGefällt 1 Person