Freiheit oder Tod

Land: F 2020 Laufzeit: 100 min. Regie: Paul Mignot, Vincent Mottez Mit: Hugo Becker,Tadrina Hocking, Francis Renaud, Gilles Cohen, Rod Paradot, Grégory Fitoussi Label: Pandastorm FSK: 16 – Ein Beitrag von Georgios Tsapanos

Kenner des Westens Frankreichs werden beim Namen der Produktionsfirma dieses Films, Puy du Fou, aufhorchen, denn das ist auch der Name eines der größten und bestbesuchten Geschichtsthemenparks Europas, gelegen im Departement Vendée. Eine der Hauptattraktionen nennt sich „Le Dernier Panache“ (etwa „Der letzte Federbusch“) und ist dem Aufstand der Bauern in der Vendée gegen die obligatorischen Truppenaushebungen der Ersten Republik von 1793 bis 1796 gewidmet. Er soll über 300.000 Menschen das Leben gekostet haben.

So wie die Disney-Studios ihre „Piraten der Karibik“ auf die Leinwand gebracht haben, verfährt der Park Puy du Fou nun mit seiner Anti-Revolutionsattraktion. Aber während die „Piraten“ als Show wie Film(e) eine reichlich augenzwinkernde Angelegenheit sind, ist „Freiheit oder Tod“ düsterstes erzreaktionäres Kino, das allen Ernstes der Wiederkehr der feudalistischen Allianz von König, Adel und Katholizismus das Wort redet und die Wiedereinsetzung des Ancien Régime als Wunsch des von der Republik geknechteten und von Adeligen geführten Volkes verkauft.

Ist es da Zufall, dass die Propaganda von der rechten Außenbahn auch als Film nicht viel taugt? Die Handlung wird mehr erzählt als gezeigt. Den Hauptdarstellern geht jedes Charisma ab. Die Inszenierung erinnert tatsächlich mehr an die Jahrmarktsbelustigung, der sie entstammt als an den großen Atem epischen Kinos. Und nein, das liegt nicht allein an der politischen Ausrichtung der Unternehmung, sondern auch n der Unfähigkeit der Unternehmer. Wer sehen will, wie es auch anders geht, muss sich nach wie vor an John Milius ebenso faschistoiden wie faszinierenden „Der Wind und der Löwe“ (1975) halten.