Land: Kanada/USA 2014
Laufzeit: 6 Folgen, ca. 270 Minuten
Regie: Diverse
Mit: Brandon P. Bell, Gil Bellows, Tricia Helfer, P.J. Boudousqué, Brad Carter, Andrea Roth, Brian Van Holt
Label: Studiocanal
Veröffentlichung: 18.8.2016
FSK: 12
Ein Beitrag unseres Weltraum-Spezialisten Julian Dax:
Wussten Sie schon, dass die Amerikaner bereits 1963 unter absoluter Geheimhaltung ein Raumschiff mit 600 Menschen an Bord in den Weltraum beförderten? Die Mission? Nach 100 (!) Jahren Flugzeit sollte es Proxima Centauri erreichen, wo sich die Nachkommen der ursprünglichen Besatzung anzusiedeln hatten. Kommunikation mit der Erde war und ist nicht möglich, die Menschen an Bord der ASCENSION waren und sind auf sich allein gestellt. Wenn die Handlung der sechsteiligen Miniserie einsetzt, ist gerade das 51. Jahr der Reise angebrochen, der sog. „point of no return“, dessen Feierlichkeiten allerdings einen dramatischen Verlauf nehmen, denn zum ersten Mal geschieht ein Mord an Bord der ASCENSION.
Im Zuge der Ermittlungen lernt man die Hauptfiguren und ihre Beziehungen zueinander kennen und wird mit der Hierarchie des Schiffes vertraut gemacht. Kostüme, Frisuren, Dekors und Requisiten sehen sehr nach den Sechzigern aus, obwohl man natürlich auch ganz gerne einen Blick in den Frachtraum werfen würde, in dem die Tonnen von Make up aufbewahrt werden…
Kurzum – vor allem als Fan von STAR TREK, BATTLESTAR GALACTICA oder BABYLON 5 fühlt man sich eigentlich ganz gut unterhalten. Eigentlich. Denn schon am Ende der zweiten Episode (Der Verdächtige) wird man als Zuschauer von einer schockierenden Plotwendung sozusagen kalt erwischt und muss alles, was war und noch kommt plötzlich völlig neu einordnen.
Vor allem jedoch beginnt man Fragen zu stellen, die sich bisher nicht ergeben haben: Warum gibt es eigentlich keine alten Menschen an Bord? Wieso sehen alle Frauen (und Männer!) aus wie Models? Gibt es keinen einzigen Astrophysiker auf dem Schiff, der sich Gedanken bezüglich der zahlreichen „Anomalien“ (Schwerkraft!) auf der ASCENSION macht?
Und je mehr Fragen sich stellt, die natürlich an keiner Stelle beantwortet werden, desto weniger Sinn ergibt die Geschichte, die mittlerweile um die Themenbereiche Verschwörung, genetische Veränderungen, Experimente, übersinnliche Wahrnehmung, und, und, und erweitert worden ist.
Alle möglichen Handlungsstränge werden angerissen, nur um entweder sehr plötzlich oder überhaupt nicht zu Ende geführt zu werden, logische Brüche häufen sich, und die letzte Episode (Christas Kräfte) wirkt derart gehetzt, als seien die Drehbuchautoren, die eventuell ursprünglich von einer zweiten Staffel ausgegangen waren, gezwungen gewesen, alles Nötige in knapp 45 Minuten zu packen, um den Zuschauern eine wenigstens halbwegs akzeptable „Auflösung“ zu präsentieren. Geklappt hat das natürlich nicht, und so bleibt ASCENSION das, was man gemeinhin unter „interessanter Fehlversuch“ ablegen könnte.
Technische Angaben:
- Bild: 1,78:1 anamorph
- Sprachen/Ton: Deutsch 5.1 Dolby Digital, Englisch 5.1 Dolby Digital
- Untertitel: Deutsch
- Zugaben: Ascension: Ein Blick hinter die Kulissen, Trailer, Wendecover
Hier der deutsche Trailer zu ASCENSION: