Dark Windows – Fenster zur Finsternis

Land: Schweden 2023  Regie: Alex Herron  Dauer: 80 min.  Mit: Anna Bullard, Annie Hamilton, Rory Alexander, Joel Saemundsson  Label: Atlas  FSK: 16 – Von Georgios Tsapanos

© atlas

Wir haben es an dieser Stelle bereits öfter erwähnt: Wollen junge Filmemacher bei überschaubarem Budget auf sich aufmerksam machen, ist nichts besser geeignet als das Horror-Genre. Der Fall Alex Herron beweist, dass diese Regel auch für Leute gilt, die schon länger im Geschäft sind. Sein „Dark Windows“ ist ein solches bemerkenswertes Stück, das zu keinem Zeitpunkt so tut, die Regeln des Spiels neu erfinden zu können oder zu wollen, aber diese so versiert variiert, dass er selbst den erfahrenen Horror-Fan immer wieder überrascht. Wer insbesondere behauptet, das Ende kommen gesehen zu haben, flunkert. Mindestens.

Natürlich verbietet es sich, zu viel von der Handlung zu verraten: Der Ausflug der Freunde Ali, Monica, Peter und Tilly endet in einer Katastrophe und mit Alis Tod. Die drei Überlebenden ziehen sich in ein Haus mitten im Nirgendwo zurück, um wieder zu sich selbst zu finden. Bald beginnen sie zu ahnen, dass nicht nur Alis Geist bei ihnen ist, sondern auch etwas weit gefährlicheres. Der Horror ist eben immer und überall, vor allem in und um einsame Häuser und den sie umgebenden dunklen Wäldern.

Alex Herron weiß, dass sein Film hauptsächlich Fans der gepflegten jump scares interessieren wird und diese alle Konventionen der Form in- und auswendig kennen. Also macht er sich daran, deren Erwartungen zu entsprechen und sie zugleich auf die Folter zu spannen. So dauert es geraume Zeit, ehe der unvermeidliche Lauf der Dinge die Ausfahrt ins Tödliche nimmt. Jedoch ohne dass man sich auf dem Weg dahin langweilen würde. Herron bemüht sich um etwas, das selten geworden ist: Atmosphäre. Unterstützt wird er dabei von seiner Technikabteilung, vom höchst effektvollen Einsatz der Tonspur (da scheint einer bei Robert Wises „The Haunting“, 1963, gut aufgepasst zu haben) und vom Spiel seiner drei Hauptdarsteller Anna Bullard (Tilly), Rory Alexander (Peter) und Annie Hamilton (Monica), die deutlich über dem Strich agieren.

Mit anderen Worten: Wer Lust darauf hat, auf vertrauten Pfaden auf Abwege zu geraten: Zugreifen.

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