Simulant

Land: Kanada 2022  Laufzeit: 99 min. Regie: April Mullen  Mit: Simu Liu, Alicia Sanz, Sam Worthington, Jordana Brewster  Label: Leonine  FSK: 16 – Ein Beitrag von Georgios Tsapanos:

© Leonine

KI, künstliche Intelligenz, ist derzeit wohl der nächste heiße Scheiß. Für Science-Fiction-Literatur und -Kino ist sie ein alter Hut. Bereits 1942 hat Isaac Asimov in seiner Kurzgeschichte „Runaround“ seine drei berühmten Robotergesetze entwickelt und anschließend („Robots and Empire“) um ein nulltes Gesetz erweitert.

Dass diese Maschinenmenschen dennoch auf die Idee kommen, intelligenter als ihre Erschaffer zu sein, weiß man im Kino spätestens seit HAL in Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968) die Schleuse nicht öffnen möchte. Keine Frage, dass diese Roboter irgendwann auch die letzte Grenze zu Menschsein überwinden würden und Gefühle entwickeln. Siehe Philip K. Dicks „Träumen Androiden von elektrischen Schafen“ (1968) und dessen epischer Verfilmung „Blade Runner“ (1982) von Ridley Scott. Und am Ende artet alles wieder in Kriegen aus, sind die Robotergesetze ferne Vergangenheit: James Camerons „Terminator“ (1984) und „Terminator 2“ (1991).

Was uns zu der Frage bringt, was für eine Art Publikum sich Regisseurin April Mullen und Drehbuchautor Ryan Christopher Churchill für ihre kanadische Science-Fiction-Produktion „Simulant“ (2023) vorgestellt haben? Science-Fiction-Fans können es jedenfalls nicht gewesen sein. Denn wer die oben genannten Bücher gelesen oder Filme gesehen oder von ihnen auch nur gehört hat, den und die kann nichts, aber auch gar nichts an „Simulant“ überraschen. Vor allem „Blade Runner“-Fans sollten lieber wegschauen.

„Simulant“ spielt in naher Zukunft. Die Firma Nexxera stellt sehr menschenähnliche Roboter her. Sie unterliegen im weitesten Sinne Asimovs Gesetzen (keine Sorge: werden im Film oft genug zitiert) und für den Fall, dass etwas schief geht, gibt es das Artificial Intelligence Compliance Enforcement oder AICE und Agent Kessler (Sam Worthington, der aus „Avatar 1 + 2“). Gerade ist er auf der Jagd nach Esme (Alicia Sanz), die fühlend geworden sein soll. Und dann ist da noch die Geschichte von Faye (Jordana Brewster) und Evan (Robbie Amell), mit dem aber nicht alles zu sein scheint, wie es scheint.

Die Handlung weiter zu verraten wäre unfair all denen gegenüber, die „Blade Runner“ noch nicht gesehen haben sollten. Nur so viel: Sie bewegt sich im Schneckentempo, sie missachtet die eigene inhärente Logik und sie verlangt von ihrem Publikum mehr als einmal den Verstand komplett auszuschalten. Wo das Positive bleibt: Einen Film über Faye und Evan, den hätten viele bestimmt gern gesehen.

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