Lisa Frankenstein

Land: USA 2023  Spielzeit: 102 min.  Regie: Zelda Williams  Mit: Kathryn Newton, Cole Sprouse, Liza Soberano, Henry Eikenberry, Carla Gugino  Label: Universal  FSK: 16 – Ein Beitrag von Georgios Tsapanos

© Universal

Erinnern Sie sich an Zuckerwatte? Sieht nach viel aus, ist es aber nicht. Ist süß, aber nicht nahrhaft. Und wenn man sie gegessen hat, bleibt ein klebriges Gefühl an den Fingern und um die Mundwinkel. Aber solange man dran rumschleckt fühlt sie sich nach mehr an als die Summe ihrer Teile. Das wäre „Lisa Frankenstein“ in Kurzfassung.

Das ganze spielt Ende der 1980er Jahre, irgendwo zwischen Tim Burtons „Beetlejuice“ (1988), Michael Lehmanns „Heathers“ (1989) und einmal mehr Tim Burtons „Edward mit den Scherenhänden“ (1990). Im Zentrum steht der Teenager Lisa Swallows (nein, nicht der einzige Gag auf Pubertätslevel), die aussieht wie eine Mischung aus Winona Ryder in allen eben genannten Filmen und Madonna, ansonsten aber nur auf dem Friedhof über ihrem Lieblingsgrab zu sich selbst findet. Als sie sich einmal zu oft wünscht, mit dem darunter Begrabenen zusammen zu sein, erhört der ihr Flehen und kehrt als vollendete Johnny-Depp-Imitation aus „Benny & Joon“ (1993) in die Welt der Lebenden zurück. Allerdings fehlen essenzielle Teile, daher der Titel und wiederkehrende Verbeugungen vor Mary Shelleys unsterblichen Roman.

Solange man zuschaut, ist „Lisa Frankenstein“ als gepflegt abgedrehte Teenie-Komödie ganz nett geraten. Kein Wunder, stammt doch das Drehbuch von Diablo Cody, die auf diesem Gebiet mit ihren Arbeiten zu Jason Reitmans „Juno“ (2007) und Karyn Kusamas „Jennifer’s Body“ (2009) hinreichend ausgewiesen ist. Kathryn Newton in der Titelrolle ist einmal mehr mehr als sehenswert. Und Regie führte zum ersten Mal Zelda Williams, Robins Tochter. Ist man aber einmal beim Abspann angekommen, stellt sich ebenso unweigerlich wie zunehmend dieses Zuckerwatte-Gefühl ein. Vor allem, weil Williams und Codys Film auf dem Weg dahin immer wieder verspricht, zu etwas neckischem zu mutieren, um dann doch merkwürdig mutlos auf die nächste Abzweigung des Plots zu verweisen.
„Lisa Frankenstein“ ist erkennbar das Werk sehr talentierter Menschen. Aber talentierter Menschen, die sich noch zurückgehalten haben.

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