Land: USA 2019 Laufzeit: 111/115 min. Regie: Rob Zombie Mit: Bill Moseley, Sheri Moon Zombie, Sid Haig, Danny Trejo FSK: 18 Label: Studiocanal VÖ: 21.11.2019 – Ein Beitrag von Julian Dax:
Was macht ein Filmemacher, der feststellen muss, dass seine letzten Werke lediglich auf ein überschaubares Interesse gestoßen sind? Richtig, er besinnt sich seiner früheren Erfolge und und dreht nach 13 Jahren eine Fortsetzung. 2003 debütierte der amerikanische Musiker mit dem überaus schönen Namen Rob Zombie mit House Of 1.000 Corpses als Filmregisseur, dem er zwei Jahre später mit den gleichen Figuren bzw. Darstellern The Devil’s Rejects folgen ließ. Zwar starben sämtliche Hauptfiguren am Ende in einem exzessiven Kugelhagel, doch seit wann hat das einen zu allem entschlossenen Filmemacher davon abgehalten, trotzdem eine Fortsetzung zu drehen?
Zu Beginn von 3 From Hell erfährt der geneigte Zuschauer, dass Captain Spaulding (Sid Haigh), Otis (Bill Moseley) und seine Schwester Baby (Sheri Moon Zombie, die Gattin des Regisseurs persönlich) wie durch ein Wunder überlebt haben. Ihr Prozess artet zu einem öffentlichen Spektakel aus, und am Ende werden sie zu lebenslangen Gefängnisstrafen verurteilt. Doch schon bald gelingt Otis und dessen Halbbruder Foxy (Richard Drake), der praktischerweise im gleichen Gefängnis einsitzt, die Flucht – Captain Spaulding ist da bereits eines natürlichen Todes hinter Gefängnismauern gestorben. Otis und Foxy nehmen den Gefängnisdirektor, dessen Frau, ein befreundetes Ehepaar sowie einen Clown (!), der die Gäste unterhalten soll, als Geiseln und zwingen so den Gefängnisdirektor, Baby aus dem Gefängnis zu befreien.
Baby, die wohl Verrückteste des neue Trios, hat sich mittlerweile im Gefängnis die Zeit damit vertrieben, ihrer Bewacherin das Nasenbein zu brechen und gleich drei zudringliche Insassinnen zu massakrieren. Nach ihrer Befreiung und der Liquidierung der Geiseln, beschließen sie, sich nach Mexiko abzusetzen. Dummerweise haben Otis und Foxy jedoch bei ihrer Flucht den berüchtigten Kartellboss Rondo erschossen (Danny Trejo, auf der Leinwand für maximal drei Minuten), und so kommt es jenseits der Grenze zu einem abschließenden Show-down zwischen den drei Verbrechern und den zahlreichen maskierten Schergen des Kartells. Werden unsere „Helden“ überleben? Gehen Bären zum Kacken in den Wald?
Genau genommen hat 3 From Hell keine Handlung im eigentlichen Sinne, denn der Film besteht lediglich aus einer Abfolge ebenso sinnloser wie auch ekelhafter Gewaltdarstellungen, ausgeübt von drei zutiefst gestörten Individuen. So wird einem der Opfer die Gesichtshaut abgezogen und an einen Baum gehängt, eine flüchtende nackte Frau wird mit einem riesigen Messer abgeschlachtet, der Sohn des Drogenbosses wird bei lebendigem Leib verbrannt. Und all das begleitet von höhnischem und manischem Gelächter und mehr als primitiven Sprüchen.
Nun mag es Zeitgenossen geben, die Zombie bescheinigen, sein permanent zur Schau gestellter Nihilismus und Sadismus seien eben ein Spiegel unserer völlig aus den Fugen geratenen Welt und die meisten Figuren, denen die Drei begegnen, seien auch nicht besser; somit übe der Regisseur so etwas wie Gesellschaftskritik und prangere zudem auch noch unsere sensationsgeilen Medien an. Doch wer so etwas in den Film hinein interpretiert, muss wirklich gute Gründe haben, völlig sinnfreie, äußerst geschmacklose und zutiefst reaktionäre Gewaltdarstellungen in Ordnung zu finden. Und auch wenn man Rob Zombie das Talent nicht absprechen kann, zu wissen, wie man einen Film dreht, bedeutet das noch lange nicht, dass man sich das Endprodukt auch anschauen soll.
DVD:
Bild: 1,85:1 anamorph
Sprachen/Ton: Deutsch, Englisch (5.1 Dolby Digital)
Untertitel: Deutsch
Extras: Zur Hölle und zurück: Das Making of 3 From Hell, Trailer, Wendecover
Blu-ray:
Bild: 1,85:1 (1080p/24p Full HD)
Sprachen/Ton: Deutsch, Englisch 5.1 DTS-HD (Master Audio)
Untertitel: Deutsch
Extras: Zur Hölle und zurück: Das Making of 3 From Hell, Trailer, Wendecover