Solo – A Star Wars Story

Land: USA 2018  Regie: Ron Howard  Mit: Alden Ehrenreich, Woody Harrelson, Emilia Clarke, Donald Glover, Thandie Newton LabelDisney  VÖ: 27.9.2018  FSK: 12

Ein Beitrag unseres Sternenkriegers Julian Dax:

© 2018 Disney

Au weia, was ist denn da schiefgelaufen?
Der mit dem üblichen Werbegetöse gestartete letzte Film aus dem äußerst lukrativen Star Wars-Universum ist bei seinem weltweiten Kinoeinsatz weit hinter den Erwartungen des Filmverleihs geblieben.
Ausgerechnet der bisher teuerste Star Wars-Film – aufgrund „künstlerischer Differenzen“ wurden die beiden ursprünglichen Regisseure Phil Lord und Christopher Miller gefeuert und durch Ron Howard ersetzt, der angeblich ca. 70 % des bereits so gut wie fertigen Filmes neu drehen musste – erweist sich als veritabler Flop. Zu Recht?

Wir befinden uns auf dem Schrottplaneten Corelia, regiert von einem schlangenartigen Wesen namens Lady Proxima, unter der die Bevölkerung schrecklich leiden muss, weil sie die Menschen gnadenlos ausbeutet und zu Schwerstarbeit zwingt. Han und Qi´ra sind ein verliebtes junges Paar, und nachdem Han eine kleine Menge eines überaus kostbaren Treibstoffs gestohlen hat, wollen die Beiden den Planeten verlassen, zumal Han ohnehin von einer Zukunft als Pilot träumt. Doch leider geht ihr Plan nicht auf, denn Qi´ra wird festgenommen, und Han muss seine Flucht allein fortsetzen. Er schwört zurück zu kommen und sie zu holen, wenn er genug Geld beisammen hat und heuert zunächst einmal bei den imperialen Ttruppen an, um dort eine Pilotenausbildung zu absolvieren.

Das mag als Inhaltsangabe genügen, denn was folgt, ist eine Aneinanderreihung aller möglichen Episoden, die einzig und allein den Zweck haben, Han Solos – auch die Herkunft seines Nachnamens wird erklärt – frühe Jahre auf dem Weg zu dem allseits bekannten und beliebten charmanten Schurken und Schmuggler darzustellen. Und hier haben wir es auch schon mit einem kapitalen Denkfehler der Filmemacher zu tun; wenn es eine Figur innerhalb der Saga gibt, von der man absolut nichts über deren Vergangenheit wissen muss, da sie keinerlei dunklen Geheimnisse mit sich herumschleppt, dann ist es wohl Han Solo. Und so werden automatisch sämtliche Figuren um ihn herum (Ausnahme: Lando Calrissian) zu bloßen Statisten degradiert, denn man weiß ja, dass sie in Solos Zukunft ohnehin keine Rolle spielen werden. Und die Schilderung seines ersten Aufeinandertreffens mit Chewbacca ist auch nicht so interessant, dass damit eine große Wissenslücke geschlossen würde.

Eigentlich hätte Alden Ehrenreich es ahnen müssen, dass er mit der Rolle des jungen Han Solo in ausnehmend große Fußstapfen tritt, denn in den Augen der zumeist konservativen Fans gibt es nur einen einzigen Schauspieler, den man mit dieser Figur assoziiert, und der heißt nun einmal Harrison Ford. Zwar bemüht sich Ehrenreich nach Kräften, Fords im Grunde unnachahmliche Art nachzustellen, doch wirkt er häufig einfach überfordert damit und flüchtet sich viel zu oft in ein unangenehmes Grinsen, das wohl Coolness zum Ausdruck bringen soll, auf Dauer jedoch nur nervt. Und so stehlen ihm die Schurkendarsteller Woody Harrelson, Paul Bettany, vor allem aber Donald Glover, in jeder einzelnen Szen die Schau. Und Emilia Clarke als Qi’ra sollte unbedingt einmal ein ernstes Wort mit ihrem Agenten reden; nach dem unsäglichen Terminator: Genisys ist das jetzt bereits der zweite angedachte Blockbuster, in dem sie praktisch nichts zu tun hat.

Natürlich sieht man auch hier, wo das das viele Geld geblieben ist, denn die Trickaufnahmen sind absolut makellos, die Actionsequenzen aufregend genug, doch für 135 Minuten gibt die stets vorhersehbare Handlung einfach zu wenig her. Jedenfalls haben die Verantwortlichen bei Disney erst einmal die Reißleine gezogen und weitere sog. „spin-off“ Projekte gestoppt: Sowohl zwei weitere Abenteuer des jungen Han Solo als auch ein eigener Film über den Kopfgeldjäger Boba Fett liegen vorerst auf Eis. Und das ist auch gut so.

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Eine Antwort zu Solo – A Star Wars Story

  1. steffelowski schreibt:

    War für mich auch nur noch eine Frage der Zeit, bis hier mal eine Übersättigung stattfinden würde. Find ich gut, dass auf die Bremse getreten wurde. Ich hoffe, man schaltet mal einen Gang zurück und geht weg von all diesen Spin Offs, Prequels… und was auch immer die Disney-Leute da auch immer einfallen lassen.

    Gefällt 1 Person

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