Gefühlt Mitte Zwanzig

Originaltitel: While We’re Young
Land: USA 2014
Laufzeit: 97 Minuten
Regie: Noah Baumbach
Darsteller/innen: Ben Stiller, Naomi Watts, Amanda Seyfried, Adam Driver, Adam Horovitz, Charles Grodin
Kinostart: 30.7.2015

Ein Paar Mitte Vierzig – er (Stiller) erfolgloser Dokumentarfilmer, sie (Watts) hadert mit unerfülltem Kinderwunsch – freundet sich mit einem jüngeren Hipster-Ehepaar (Seyfried/Driver) an, das das Leben der Älteren gehörig durcheinanderwirbelt…

Und noch eine Woody Allen-Komödie, die gar nicht von Woody Allen ist. Denn der Altmeister der Großstadtphilosophie hätte sich mit solchen Albernheiten wie einem ausgedehntem schamanischen Kotzritual niemals abgegeben!

Hip-Hop als Jungbrunnen © SquareOne/Universum

Der Regisseur hier aber tut es – und hat noch weitere vermeintlich lustige Szenen auf Lager, die aber auch ziemliche Rohrkrepierer sind. Von Noah Baumbach sollte regelmäßigen Kinogängern noch der charmante Independentfilm Frances Ha (2012) im Gedächtnis sein….
Zwar kreist auch Gefühlt Mitte Zwanzig um das Thema Menschen auf der Suche nach sich selbst und einem Sinn, wird aber die Zuschauer erbarmungslos in zwei Lager separieren:

Da sind die einen, die zustimmend Da lässt sich noch jemand Zeit zum Erzählen nicken werden und aus diesen knapp 100 Minuten mehr Lebensweisheit destillieren können als aus einem Regalmeter Suhrkamp-Bücher.
Und da sind die anderen, die sich wegen der klischeehaften Charaktere und dem komatösen Erzählstil Baumbachs gepflegt langweilen werden und denen der Indie-Film wie gefühlte 4 Stunden vorkommen wird.